Ausbaufähige Solarstrom-Inselanlagen ©
(erstmals erstellt 2005, zuletzt aktualisiert September 2023)
Die allermeisten Kunden wünschen sich "erweiterbare" Anlagen.
Das ist verständlich, aber vielfach nicht so einfach umzusetzen oder auch gar nicht so sinnvoll. Ein Auto kann man auch nicht erweitern, höchstens einen Anhänger dazu kaufen. An ein Bett kann man ein Zweites oder Drittes dazu stellen, es wird aber nie ein richtiges Bett sein.
Auch bei einer Inselanlage ist es empfehlenswert, schon heute wenigstens bestimmte End-Ziele zu berücksichtigen.
Baut man ein z.B. 12 V-System auf, kann man zwar theoretisch beliebig Solarmodule, Solarbatterien und auch manche Insel-Wechselrichter parallel anschließen. In der Regel sollte man, wegen hoher Verluste und gefährlichen Belastungen in den Leitungen, bei den Wechselrichtern und auch den Batterien, größere Anlagen nicht mit dieser Kleinspannung betreiben.
Nachbessern verteuert die Anlage überproportional und verschlechtert die Öko-Bilanz
Daher versucht man es am besten gleich "richtig zu machen".
Liegt das Endziel aber noch in weiter Ferne, geht das natürlich schon, weil später diverse Komponenten ganz einfach vollständig ersetzt werden.
Oft kann man Solarladeregler und Inselwechselrichter nicht parallel erweitern, sondern muss sie durch neue, stärkere Geräte ersetzen. Weiterhin ist es nicht sinnvoll Batterien nach und nach zu ergänzen, wegen unterschiedlichem Ladefaktor. Eine zusammen gestoppelte Batteriebank wird nie zuverlässig und ist nur so gut, wie das schwächste Glied. Solarmodule kann man zwar oft ergänzen, optisch und technisch passt aber nicht alles zusammen.
Leider werden viele Insel-Anlagen völlig unbedacht begonnen und von den 08/15-Solar-Verkäufern unüberlegt umgesetzt.
Manche Besitzer sind einige Jahre zufrieden, Andere nicht mal einen Sommer lang. Die Begeisterung über, die im Frühjahr schnell gekaufte, Anlage verfliegt bald, wenn die Ersten, nicht mehr so sonnigen, Herbst-Tage aufzeigen, dass die Anlage zu klein aufgebaut wurde. Andere wollen keinesfalls, dass ihnen das passiert und kaufen dannn lieber gleich ein paar Nummern größer. Doch das ist weder ökologisch, noch Sinn der Sache und nicht jeder kann mit dem Geld um sich werfen. Wir machen daher Anlagen immer möglichst klein, aber so groß wie nötig.
Schlimm wird es dann, wenn der Kunde auf dem falschen Aufbau weitermachen will
weil er sich z.B. schon einen 12-V-Wechselrichter zugelegt hatte. Wir haben auch Kunden, die viele tausend Euro zusätzlich alleine in Solarladeregler investieren mussten, weil sie sich einmal für ein 12V-System entschieden hatten und unbedingt dabei bleiben wollten. Ein Solarstrom-Generator mit einigen tausend Watt kann aber nicht nur mit einem einzigen Regler betrieben werden kann, weil der Strom viel zu hoch wäre. Oder man muss extrem tief in die Tasche greifen..
Hier einen endgültigen Schluss-Strich zu ziehen, ist meist ökonomischer und auch ökologischer!
Einsehen wollen es die Wenigsten, die Beratungs-Resistenz steigt immer mehr und wird durch Foren-Beiträge, von Menschen die zu Hause "Solar-Spielereien", z.B. mit LED und Autobatterie im Wohnzimmer betreiben, zusätzlich unterstützt. Da können wir dann auch höchstens nur noch liefern, anstelle zu beraten...
Am fragwürdigsten sind 2 Insel-Systeme nebeneinander
Vermeintlich Clevere wünschen sich das aber oder bauen ihr nicht zufriedenstellendes System so um.
Arbeiten 2 Solar-Generatoren über 2 Solarladeregler mit 2 Batteriebänken und evtl. auch 2 Insel-Wechselrichtern getrennt voneinander, kann es immer vorkommen, dass das eine System die max. mögliche Ladeleistung nicht ausnutzt oder die andere Batteriebank tiefer entladen wird, als nötig und möglich, bzw. manchmal die erforderliche Kapazität nicht bereitstellen kann. Die angedachte "Entlastung" des jeweils ungenutzten Systemes bringt der Batterie nicht viel.
Das ist genauso, wie wenn 2 Leute sich abwechselnd todschleppen, anstelle etwas gemeinsam zu tragen und dann auszuruhen. Dadurch erhöht sich die Belastung und verkürzt sich die Erholungsphase. Nachladungen erfolgen langsamer, Tiefentladungen schneller. In den allermeisten Fällen sorgt dies für häufigere Unterdeckungen, schnelle Batterieausfälle und vor allem höhere Kosten = das Gegenteil von optimal.
Aber genug Solarschopps genieren über solch seltsame Einstiege ihren Umsatz und haben dadurch t(r)eure Stamm-Kunden...
Muss aber auf dem Begonnenen weiter aufgebaut werden, kommt es auf die genauen Daten an!
Da sind zum Einen die System-Spannung (Batterie), die Spannung des Solargenerators, die max-Werte (Strom und Spannung) vom Solarladeregler.
Weiter geht es mit der Leistung des bisherigen Solargenerators, des Wechselrichters und der Bauart und Kapazität der Batterien. Alte und neue Akkus sollte man nicht mit einander verbinden. Am besten ist es, wenn alle Komponenten mit Fabrikat und Typ gelistet werden.
Werden Solarmodule parallel verschaltet, sollten die Werte (V/A) ähnlich sein, gerne etwas mehr. Wie weit eine zusätzliche Mehrleistung des neuen Modules (z.B. 100 Wp statt 80) sich auch auswirkt, liegt am Zusammenspiel mit dem Regler. Hat das neue Modul mehr Spannung, bleibt ein Teil ungenutzt, denn der Regler kann ja nicht jedes Modul steuern. In einer Reihenschaltung sollte der Strom mindestens so hoch sein, wie beim Alten. Mehr bringt aber auch nicht mehr. Die Spasnnung ist zweitrangig, solange der Regler-Eingang nicht überlastet wird.
Ist dann bekannt, "wohin" es gehen soll, kann man prüfen, in wieweit die vorhandenen Komponenten weiter verwendet werden können, bzw. wo man neu ansetzen muss.
In 2022/23 können wir diesen Service leider nicht anbieten.
In 2023 kommen nun Viele auf die Erweiterungs-Idee, weil Solarstrom über die Jahre günstiger wurde und die Mehrwertsteuer entfällt!
Dennoch sollte man die Anlagen-Daten beachten und nicht einfach ein Schnäppchen schnappen.
Siehe auch Sinn und Unsinn von 12 V-Anlagen und Hilfe - jeder sagt oder rät etwas anderes!