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Die Haltbarkeit einer Batterie ist von vielen Faktoren abhängig ©

Neben der richtigen Größe und gewählten Type kommt es natürlich auch auf die Nutzung, bzw. Pflege (Laden/ Entladen/ Lagerung/ Wartung/ Umgebung) und letztlich Qualität an. Eine superbillige Gel hält u.U. auch nicht länger als die 08/15-Discounter-Starterbatterie...
Als typischer Abnutzungs-Gegenstand gilt bei einer Batterie auch nicht die normale Gewährleistung oder Hersteller-Garantien (mit ein paar Ausnahmen). Je nach Modell und Nutzung hält eine "normale" flüssige, bzw. offene Solar-Batterie 1 - 5 Jahre. Im Gebrauchs-Durchschnitt (Wohnmobil, o.ä.) ist oft nach 3 Jahren Schluss. Vlies, bzw. AGM-Typen liegen oft darüber. Gute können auch 10 Jahre und mehr schaffen!
Es gibt aber auch viele Billig-Importe, die die Versprechungen nicht erfüllen. Gute, echte Gel-Typen erreichen bei richtiger Behandlung dagegen ein erheblich höheres Alter (unsere eigene Gel-Bank von Sonnenschein ist nun im 17. Jahr!). Ortsfeste, offene Typen (mit Panzerplatten) können, je nach Marke, durchaus 10 - 25 Jahre halten. 

Die nachfolgende Zahlen weichen bei den einzelnen Modellen und Qualitäten stark ab (!), sind aber als Anhaltswert für die Leistungs-Verhältnisse hilfreich:

Batterie-Typen Säure  Vlies/AGM  Gel  Kristall  Gel-Panzerplatten   Säure-Panzerplatten   LiFePo4
Durchschnittliche     500       700        800     2000                3000                     3500                      5000
Zyklenzahl
Nutzungsdauer o.   1 - 5      1 - 7    2 - 10    3 - 15              4 - 15                     4 - 18                       4 - 10
Zyklus in Jahren

Je nach Hersteller wird dies auch ein wenig anders dargestellt - weil unterschiedliche Fertigung und Qualität:



Je tiefer die Entladung, desto geringer ist die mögliche Zyklenzahl (volle Ladung - Entladung). 
Bei den Hersteller-Angaben muss man daher die Entladetiefe genau beachten. Wir bevorzugen eine Dimensionierung, die im Normalbetrieb eine Entladung von nur 20% vorsieht. Daher nehmen wir die Batterie lieber einige Nummern größer. Bei einem kleinen PV-Generator oder Ladegerät darf der Akku aber auch nicht zu groß sein (also z.B. 30 Wp mit 2,5 A für 140 Ah-Batterie wäre eher unsinnig...), weil zu geringe Ladeströme das Aggregat nicht "voll" bekommen - darunter leidet ebenfalls die Lebensdauer. 

Manche Type, die bei geringsten Entladeströmen viele tausend Zyklen und Ewigkeiten hält, kann bei Stark-Entladungen schneller einbrechen und Andere, die für Tiefentladungen hergestellt werden, halten auch bei sparsamster Anwendung nicht viel länger. Mittlerweile wird oft nach IEC 896 verglichen. Hier sind Zyklenzahlen zwischen ca. 100 und 2.000 möglich. In der realistischen Anwendung können es aber eben dann auch nur 50 bis 15.000 sein! Da Viele nicht so genau hinschauen, geben Hersteller von Freizeit-Batterien oft keine genauen Zahlen an, weil die Nutzer auch nicht genau vorgehen. Erst seit einiger Zeit ist z.B. bekannt, dass die so toll angepriesenen Bleikristall-Batterien unter zu schwacher Anfangs-Ladung stark leiden können und somit viel ihrer Kapazität einbüßen.

Einfluss auf die Lebensdauer kann auch die Säuredichte nehmen. 
Je nach Anbieter liegt diese bei 1,22 bis 1,29 kg/ l. Grundsätzlich sagt man, dass die geringere Dichte für ein längeres Leben sorgt. Daher bestehen manche Kunden auf leere Batterien und füllen ein eigenes Gemisch ein.

 

Wann ist eine Blei-Batterie kaputt?
 

Hier machen es sich tüchtige Händler, vor allem im Ausland, gerne sehr einfach.
Trifft 
man mit entladener Batterie auf einen solchen Typen, holt der ein billiges Messgerät raus, auf dem jeder Wert unter 12 V ROT angezeigt wird. "Geht nixe mehr, Müsse neu". Sogar unserer Kollegin ist das schon passiert und sie war dankbar, die Heimfahr mit neuer, überteuerter Starterbatterie antreten zu können. Hier liegt´s manchmal aber auch nur an den kalten Temperaturen.  

Typische 12V-Batterien sollten nur selten unter 12 V fallen (Ruhespannung ist meist ca. 12,8V), aber sie können grundsätzlich bis ca. 10,5 V von vielen Kleinverbrauchern entladen werden. Liegt die Ruhe-Spannung noch tiefer, ist ein Zellbruch wahrscheinlich. Dann hätte ein geladene Batterie nur noch ca. 10,7 V und entladene Typen liegen deutlich unter 10 V. Meist ist die Batterie dann hinüber.

Aber nicht immer! Sollten minimale Kriechströme für die Entladung verantwortlich gewesen sein, kann die Batterie auch irgendwann nur noch 2 oder 3 V haben und ist dennoch u.U. wieder  nutzbar. Hier hilft ein gutes Ladegerät, nicht das 50 Euro-Medell aus dem Baumarkt, das dann mal, je nach Größe, 1 - 2 Tage lang laufen sollte. Optimalerweise mit einem Pulser (noch längere Zeit), denn es ist bei dieser niedrigen Spannung über einen längeren Zeitpunkt zu einer Sulfatirerung gekommen, die mit viel Volt (bis 15) und hohem Ladestrom und Pulsen evtl. wieder abgebaut werden kann.

Nimmt die Batterie Ladung an und hält dann in Ruhe 12,8 V sieht es schon ganz gut aus. Bricht sie aber unter Last wieder zusammen, muss man es entweder weiter versuchen oder kann wirklich nur für Kleinstanwendungen diese Type weiter nutzen. Wer nur ein bisschen LED-Licht, o.ä. benötigt, kommt damit evtl. auch noch 10 Jahre lang hin. Wo ein Fön läuft oder gar ein Motor gestartet werden soll, muss man sich eine Neue suchen. 

 

Batterien halten ewig?
Wir haben immer wieder mal WoMo-Kunden, die behaupten, ihre normalen Solar-Flüssig-Batterien hätten bis zu 9 Jahre gehalten. Wir denken aber eher, dass dort regelmäßig nachgeladen und immer nur wenig entnommen wurde. Wird vorrangig tagsüber (während der Solarladung) Energie entnommen, bleibt auch eine halb-defekte Batterie "verwendbar", denn die Solarmodule bauen die Spannung auf und liefern Energie nach. Erst nach Dunkelheit bricht der Akku unter Last zusammen. Evtl. wurde auch regelmäßig per Netz oder Motor nachgeladen. Somit merken vor allem WoMo-Besitzer oft gar nicht, dass ihre Batterie die Energie schon lange nicht mehr hält. 

Man kann sich das vorstellen wie einen löcherigen Wasser-Eimer. So lange der unterm Hahn steht und mehr Wasser nachfliest, als raus läuft, hält er seinen Stand. Kommt weniger nach, ist er bald leer...

Unsere eigenen Typen im WoMo oder dem Solarmobil haben früher auch meist nur ca. 3 Jahre "gehalten", unsere Batteriebank auf Sardinien (230 Ah Dryift Solar 48 V) hat aber nun schon 20 Jahre auf dem Buckel - und ist jetzt für Notstrom-Anwendungen in Deutschland weiterhin im Einsatz. Selbstverständlich haben wir an der Zweigstelle wieder eine Sonnenschein Dryfit - jetzt aber Solar Block 330/48 V - denn unsere Ansprüche sind gestiegen.

Die "Nutzungsdauer" gibt auch nicht unbedingt den Zeitpunkt an, wann eine Batterie völlig defekt (also nutzlos ist), sondern wann das Verhältnis von aufgenommer (geladener) Energie zu Abgegebener zu ungünstig wird. Fällt der Ladefaktor unter 0,75 ist es eigentlich soweit, denn man muss ja immer sehr viel mehr Energie hinein stecken, als man wieder heraus holen kann. 

Sorgen Sie für Wohlfühl-Temperaturen!
Die Selbstentladung von Solarbatterien beträgt je nach Typ und Temperatur ca. 1 - 10% im Monat, der zulässige Temperaturbereich für geladene Batterien liegt bei ca. -20° bis + 45°C! Am wohlsten fühlt sich ein Akku bei niedriger Zimmertemperatur. Friert er, nimmt die Kapazität ab, wird es ihm zu warm, kommt es u.U. zu Flüssigkeitsverlusten und nachhaltigen Schäden.
D.h. für die Lagerung, bzw. für ein langes Batterieleben sind niedrige Temperaturen am besten, für eine momentane hohe Entnahme-Kapazität und Strom-Leistung sind hohe Temperaturen am besten. Daher steht ein Solarmobil z.B. am besten in der kühlen Garage und fährt im Winter mit einer Heizung. 20° C sind sicherlich für Nutzung und Lagerung ein guter Kompromiss. 

Keine Angst vor dem Winter!
Man kennt es vom Auto, wenn jedes Jahr Tausende nach dem ersten richtigen Frost Start-Probleme haben und vom fleissigen Verkäufer gleich eine Neue verkauft bekommen. Dabei ist es völlig natürlich, dass die "Start-Leistung" bei Kälte abnimmt. War die Batterie zuvor stark entladen, kann sie dann sogar auffrieren, weil sich ja Schwefelsäure und destilliertes Wasser voneinander getrennt haben. Einer vollgeladenen Batterie kann dagegen praktisch nichts passieren, denn sie ist bis unter -50°C! frostgeschützt. Sonst gäbe es ja auch keine Autos in den eisigen Gebieten des hohen Nordens. Die Unterschiede von Gel, AGM oder normalen Flüssig-Batterien sind hierbei gering. 


 

Alt-Batterien weiterverwenden?

Je nach Einsatzbereich sind viele Batterien nach einer bestimmten Zeit zwar für die ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr geeignet, können aber in Systemen mit geringeren Bedürfnissen durchaus weiter ihren Dienst tun. Dies gilt z.B. für Drive-Typen in Solarmobilen, die nicht mehr eine so große Reichweite erreichen, aber problemlos noch Fahrzeuge starten können.
Auch die Li-Ionen-Typen die aktuell in den neuen, beliebter werdenden E-Autos eingebaut sind, werden in 8 - 12 Jahren für diese Anwendung nicht mehr geeignet sein. In der Regel hat ein Akku seine offizielle Nutzbarkeit beendet, wenn er nur noch 75 % seiner ursprünglichen Kapazität erreicht. Nach dieser Regel arbeitet auch Renault, die bisher ja ihre Fahrzeuge meist mit einer Miet-Batterie verkauften. Fällt bei neueren Typen die Kapazität unter 75% erhält der Kunde eine Neue. Bei alten Modellen gelten 60% als Untergrenze. Zukünftig werden solche Alt-Typen dann zusammen mit Solarstromanlagen in Häusern eingesetzt, um Strom-ÜBERSCHÜSSE nutzen zu können.

Häufig hören wir von Kunden, dass sie große Mengen gebrauchter Blei-Batterien kostenlos bekommen können und sich damit dann große Haus-Speicher für ihre Inselanlagen aufbauen. Klingt erst einmal toll. Steht der Strom sowieso (z.B. in einer Inselanlage im Sommer) tagsüber an, ist das nicht unbedingt ein Verlust, kommt er dagegen aus dem Netz und musste erst mit Primär-Energie oder aus einem Notstromer hergestellt werden, ist das eine große, teure Verschwendung. 
Mit den o.g. Li-Ionen-Fahrzeug-Akkus wird es in dann in ca. 10 Jahren wohl nochmals verstärkt Strom-Speicher in den Häusern geben. Wird der Strom superbillig um 5 Cents mit der Sonne erzeugt, sicherlich mehr als vertretbar. Lädt aber das Netz oder gar ein Notstromer nach, sind Verluste um 20 - 30% alles andere als hinnehmbar.   

Doch warum geben die Deutsche Bahn oder andere Konzerne ihre Akkus so einfach ab, die dann manchmal auf Ebay wieder für 30 Euros (10% vom Neupreis) auftauchen? 
Typische USV-Akkus werden praktisch fortwährend geladen und müssen nur im Notfall, für Sekunden, Minuten oder höchstens Stunden einspringen und eine Versorgung von Computern, Steuerungen oder Krankenhaus-Geräten aufrecht erhalten, dann beginnt wieder die Ladung. Sind sie nicht mehr zuverlässig (Vorgabe - meist 5 Jahre - überschritten), werden sie ausgetauscht. In einer Inselanlage sind sie dann meist das schwächste Glied in der Kette und verursachen bei Ladung, Lagerung und Entladung überdurchschnittlich hohe Verluste (schlechter Ladefaktor). Das macht dann den kostbaren Solarstrom unnötig teuer. Natürlich kann man das mal ausprobieren, vor allem in einer Freizeit-Anwendung bei der es nicht so drauf ankommt. Die meisten unserer Kunden melden sich aber bald und wollen dann "mal richtige, verlässliche Akkus" haben.

Im Rahmen eines Batteriebank-Austausches erhalten wir immer wieder mal, für untergeordnete Anwendungsbereiche, noch gebrauchsfähige Typen. Diese verschenken wir gerne an Selbstabholer.  Z. Zt. haben wir z.B. ...KEINE!................... 

Bitte hierzu jedoch keine telefonischen Anfragen, sondern nur Abhol-Anfragen per Email!