Die Unterschiede zwischen Insel- und Netz-Anlagen und anderen... ©
(erstmals eingestellt 2001 - laufend aktualisiert, zuletzt August 2023)
Solarstrom war einmal eine sehr teure Angelegenheit!
Die ersten Solarmodule Mitte der 1980er Jahre waren noch sehr klein und teuer (bis 50 Wp - ca. 600 DM). Man nutzte sie ausschließlich zur Batterieladung in kleinen, sogenannten Inselanlagen - also netzunabhängig, z.B. für Freizeitanwendungen (Solar-Teichpumpen, Wohnmobile,...). 10 Jahre später begannen die, langsam größer werdenden, Solarmodule (bis ca. 100 Wp) mehr und mehr für die normale Hausversorgung, in Verbindung mit Netz-Wechselrichtern, eingesetzt zu werden.
Lange Zeit kannte man nur diese beiden, grundsätzlich unterschiedlichen, Anwendungs-Möglichkeiten.
Mittlerweile haben Solarmodule Leistungen von ca. 10 - 600 Wp und kosten heute nur noch einen minimalen Bruchteil der damaligen Preise. Dadurch hat sich bei der Photovoltaik-Nutzung sehr viel verändert, was aber nicht gerade zu einem Mehr-Verständnis bei den Interessenten geführt hat. Zumal oberflächliche oder gar falsche Informationen in den Medien und auch von manchen "Verkäufern", vor allem im Internet, für Verwirrung sorgen können.
Auch wenn seit Putins Krieg und vorher durch Corona, die Preise der Solarstrom-Komponenten zwischenzeitlich um 10 und 40% gestiegen waren, haben wir seit Frühjahr 2023 wieder Bedingungen, die die allermeisten sinnvoll aufgebauten Anlagen, nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch machen. Vor allem, wenn man sich die weitere Strompreis-Entwicklung ansieht!
Wir selbst nutzten schon 1988 mobil eine erste kleine Inselanlage, haben seit 1997 bereits tausend unterschiedlichste Anlagen weltweit geplant, realisiert und teilweise auch errichtet und versorgen unsere sardische Zweigstelle seit 2004 völlig autark. In Himbach betreiben wir seit 1999/2007 zwei netzgekoppelte Anlagen, die den kompletten Solar-Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Auch jedes neue Büro-Mobil erhielt eine entsprechende autarke Anlage. Aufgrund der Erweiterung/Erneuerung der sardischen Anlage, haben wir in Deutschland seit 2014 ein Back-Up-System, bestehend aus den alten Komponenten (2200 W-Inselwechselrichter und 230/48 Ah-Batteriebank). Und natürlich haben wir selbst diverse Anwendungen im Direktbetrieb (Solarpumpe, WoMo, Bewegungsmelder,...).
Es gibt aber noch mehr Varianten, die alle unterschiedliche Vor- und Nachteile, Komponenten und damit Kosten haben.
Da wir schon sehr lange dabei sind, können wir die Feinheiten (hoffentlich verständlich) erklären:
Netzkopplung | Inselanlagen | Eigenstrom | Mini-Netz | Direktbetrieb | Notstrom | PV-Thermie |
Die hier zusammen gefassten Eigenschaften, bzw. Beurteilungen hängen teilweise auch von Zeitpunkt, den Bedingungen, Größen und natürlich auch jeweiligen Komponenten (Preis/Qualität) ab...
Wer trotz der Tabelle und den nachfolgenden Erklärungen annimmt, dass es "das Richtige für ihn noch nicht geben würde", hat dann nicht richtig gelesen. Grundsätzlich ist alles möglich, aber nicht alles macht auch Sinn... Das behandeln wir ganz am Ende dieser Seite!
In Deutschland, bzw. Mitteleuropa wird bis heute, bei kostendeckender (!) Vergütung, vorrangig der Strom einer netzgekoppelten Photovoltaikanlage in das öffentliche Netz eingespeist und vollständig dem Erzeuger vergütet.
Netz-Anlagen haben aufgrund der Serien-Verschaltung meist sehr hohe Spannungen (ca. 100 - 750 V) und Dank der kleinen Ströme kaum Verluste. Von 2009 bis 2011 konnten Neu-Anlagen in Deutschland auch erst einmal den Strom tagsüber selbst verbrauchen, erhielten dafür zusätzlich eine reduzierte Vergütung und der Überschuss wurde wie sonst üblich an das EVU verkauft.
Seit Frühjahr 2012 gibt es keine Extra-Vergütung mehr für den selbstverbrauchten Solar-Strom, doch dieser Anteil ersetzt den mittlerweile teurer gewordenen Strombezug.
Daher schließt man bei Neu-Anlagen heute in solchen Gebieten den Wechselrichter so an, dass der Solarstrom zuerst im Haus selbst verbraucht wird und nur der Überschuss (sonniger Tage/ mittags) an den Netzbetreiber verkauft wird. Nachts und bei trüben Wetter bezieht man, wie üblich, seinen Strom aus dem Netz. Die Stromabnahme durch das EVU und die kostendeckende Höhe der Einspeisevergütung ist gesetztlich für 20 (+1) Jahre gesichert.
Ab 2023 gibt es wieder eine erhöhte Vergütung (15,47 Cents/kWh inkl. MWSt.) für reine Netz-Einspeise-Anlagen! Dann kann anders angeschlossen werden!
Empfohlene Mindestgröße 1 kWp. Bei größeren Anlagen kostet das kWp z.T. weniger als 1.000 Euro
Je nach Standort-Bedingungen erzeugt man mit 1 kWp zwischen ca. 700 und 1300 kWh/Jahr.
Benötigt werden: Solargenerator, Netz-Wechselrichter, Trennstelle (meist eingebaut), Überspannungsschutz, Kabel, Montagegestell.
Vorteil:
- es wird jede erzeugte kWh tatsächlich genutzt und vergütet, auch wenn man auf Arbeit oder in Urlaub ist.
- tagsüber nutzt man direkt den sehr günstigen Sonnenstrom.
- es gibt nur geringe Verluste in Leitung und am Wechselrichter.
- die Stromgestehungs-Kosten sind am günstigsten - vor allem, wenn Anlagen größer ausfallen (3 - 10 Cents/ kWh) und man selbst installiert. Nur für die Meldung und den Anschluss am Zähler wird ein örtlich angemeldeter Elektriker benötigt.
- Planung und Anlagen-Zusammenstellung sind relativ einfach, solange die Maße und die Standort-Bedingungen berücksichtigt werden.
- Die Stromabnahme durch das EVU ist für 20 (+1) Jahre gesichert.
- Die Komponenten halten in der Regel weit länger (30 oder gar 40 Jahre) - unsere ältesten Anlagen sind nun weit über 20 Jahre alt und laufen (teilweise ohne jeglichen Ausfall) noch immer.
- ab 2023 bezahlt man in Deutschland weder auf den Kaufpreis Mehrwertsteuer, noch auf den Ertrag.
- ab 2023 gibt es keine 70%-Regelung mehr (Drosselung abgeschafft)!
Nachteil:
- bei Neu-Anlagen bis 10 kWp in 2023 liegt der Vergütungspreis (um 9,8 Cents inkl. MWSt.) niedriger als der Strombezug (evtl. bis 45 Cents/kWh).
- es bedarf eines Antrages beim EVU und einer (manchmal aufwendigen) Zähler-Umrüstung und bei Großanlagen (über 10 kWp) könnte es theoretisch auch mal zu einer Drosselung kommen.
- diese Anlagen errichtet man vorrangig nur auf eigenen Häusern und Grundstücken.
- der richtige Einstieg liegt deutlich über 1.000 Euro.
- fällt der Netz-Strom aus, produziert auch die Solarstromanlage Keinen.
Mehr Infos zur solaren Netzkopplung
Planungsliste netzgekoppelte Anlagen
Ist das Stromnetz weiter entfernt, ist es meist sinnvoll eine eigene Selbstversorgung (Autarkie) mit einer sogenannten Insel-Anlage aufzubauen.
Der Einstieg ist theoretisch ab 10 Wp (100 Euro) möglich - aber natürlich nur bedingt sinnvoll. Eine preisgünstige, beispielhafte Zusammenstellung mit 1.000 Wp Modulleistung, 250 Ah/48V Solarbatterie, 20 A-Solarladeregler, 2.000 W-Wechselrichter und Montage-Gestell beginnt bei ca. 3.000 Euro
Mit 1 kWp erzeugt man, je nach Standort-Bedingungen und Nutzungsverhalten ca. 300 - 1100 kWh/Jahr, bzw. viel wichtiger in einer Inselanlage ist der Tages-Ertrag, der hier, je nach Bedingungen, dann zwischen nur ca. 100 Wh und bis 8 kWh liegen kann.
Vorteil:
- unerschlossene oder mobile Anwendungen haben sofort "ihren eigenen" Strom, ohne lange, bzw. vergeblich auf Leitungsverlegung oder Freischaltung warten zu müssen.
- auch bei evtl. Netzausfall kommt Strom vom Dach oder aus der Batterie und man erzeugt tagsüber Neuen.
- Anschlusskosten, Anmeldung, Grundgebühren und evtl. zukünftige, vielleicht gar verfassungswidrige "Sonnen-Strom-Steuern" fallen nicht an.
- es bedarf auch keiner Steuererklärung, u.s.w.
- der Aufbau ist meist einfach und in Eigenleistung möglich, weil kein direkter Kontakt mit dem Netz.
- wird zukünftig der Normalstrom noch teurer, können manche Systeme, bei angepasster Nutzung und optimalen Standorten, sogar wirtschaftlich werden.
- man lernt mit den begrenzten Ressourcen wieder sorgsamer umzugehen.
- ortsfeste Anlagen in der Nähe von Wohngebäuden werden in Deutschland ab 1.1.23 mit 0% MWSt. abgerechnet
Nachteil:
- bei ganzjährig genutzten Systemen wird, durch Batteriebank, evtl. große Insel-Wechselrichter und notwendige Überdimensionierung, der Strom erheblich teurer (abhängig von Kapazität = ca. 0,10 - 1,00 Euro/kWh) und auch nicht unbedingt umweltfreundlicher.
- bleibt es lange dunkel und die Batterie ist irgendwann tief entladen, hat man überhaupt keinen Strom zur Verfügung (wenn kein Hybrid-System).
- im Sommer kommt es meist zu ungenutzten Überschüssen und im Winter oft zur Unterdeckung.
- bei Kabeln, Ladung, Speicherung, Entladung, Wandlung kann es zu nicht unerheblichen Verlusten (10 - 40%) kommen.
- die Planung und Anlagen-Zusammenstellung muss sehr genau durchgeführt werden. Zumal nicht der Jahresverbrauch entscheidend ist, sondern jeder einzelne Tag! Laien (und auch nicht wenige Solar-Anbieter) machen dabei fast immer Fehler, die später für teure Nachrüstungen sorgen.
- auch wenn die Solarmodule, Kabel und Gestelle 30, 40 und mehr Jahre halten können, Solarladeregler und Insel-Wechselrichter sind, wegen der Betriebstemperaturen, eher nach 10 - 20 Jahren zu ersetzen und Solarbatterien, je nach Technik, Typ, Dimensionierung und Nutzung nur 2 - 20 Jahre nutzbar.
Aktuell auch nicht unbedingt wirtschaftlicher, aber voll im Trend, ist die Kombination beider Systeme (neudeutsch: Eigenstrom) - also die vorrangige Einspeisung ins eigene Haus mit zusätzlicher Puffer-Solarbatterie für nachts oder bei Stromausfall und der Verkauf des Solarstrom-Überschusses am Tag an das EVU oder einen Nachbarn.
Will man, dass auch bei Stromausfall der eigene Solar(!)-Strom weiter produziert wird, benötigt man ein spezielles System mit manueller oder automatischer Umschaltung - das ist bei den meisten "Eigenstrom-Varianten" bisher NICHT selbstverständlich !
Diese versorgungssichere Variante, die ähnlich abläuft wie eine solarthermische Anlage, nennt man neudeutsch "Eigenstrom"-Versorgung.
Der kleinste Einstieg ist ab ca. 3.000 Euro möglich.
Vorteil:
- jede erzeugte kWh Solarstrom wird ausgenutzt und man hat eine doppelte Absicherung.
- wird mehr erzeugt, als verbraucht und eingeladen werden kann, geht der Überschuss gegen Vergütung (um 10,0 Cents) an das EVU.
- steigen die Strompreis tatsächlich auf 50 Cents ist der Batteriestrom günstiger, als vom Netz.
- sollte das öffentliche Netz ausfallen, hat man eine zeitlang Strom aus der Batterie. Ist die Batterie entladen und das Netz vorhanden, bezieht man vom EVU.
- seit Mai 2013 gibt es eine zeitweise Förderungen für bestimmte Batteriebanken (für Netzanlagen ab 1.1.2013, wenn innerhalb von 6 Monaten nachgerüstet).
- wenn zukünftig die Egalstrom-Preise weiter steigen, kann auch der solare Batteriestrom wirtschaftlich sein.
- die Torpedo-Pläne (weitere Steuern, Belastungen, EInschränkungen) der ehemaligen Bundesregierung sind zum Glück von den Grünen abgeschafft worden.
- ab 2023 bezahlt man weder auf den Kaufpreis Mehrwertsteuer, noch auf den Ertrag.
- ab 2023 gibt es keine 70%-Regelung mehr (Drosselung abgeschafft)
Nachteil:
- zum Aufwand der Netzkopplung kommt noch das Backup (Batterie, Regler, Inselwechselrichter) hinzu.
- soll der Solarstrom auch bei Netzausfall erzeugt werden, bedarf es weiterer Maßnahmen.
- die kWh Batteriestrom ist somit am teuersten - bisher nur selten unterm Normalpreis.
- der Wirkungsgrad der Anlage wird reduziert, weil bei Ladung, Lagerung und Entladung der Batterie Verluste entstehen.
- die spezielle Förderung setzt aufwändige Maßnahmen (Regelung, Herstellergarantie, zertifizierter Installateur) voraus, so dass der Zuschuss durch die Mehrkosten aufgebraucht wird.
- neben dem Antrag beim EVU müssen Solarstromanlage und der Energiespeicher bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden.
Mehr Infos zu "Eigenstrom"
Planungsliste netzgekoppelte Anlagen
Eine auch schon länger bekannte Variante wurde durch die letzten Veränderungen nun erheblich wirtschaftlicher.
Die Mini-Netzanlage (auch Balkon-Anlage genannt) zur Grundlast-Abdeckung, besitzt einen kleinen, kostengünstigen Modul-Wechselrichter mit max. Ausgangsleistung von 600 VA (zukünftig 800 VA).
Eine Anlage mit 0,6 kWp erzeugt ca. 400 - 700 kWh/Jahr, wovon aber meist nur 40-80% selbst direkt genutzt werden können. Wer auf die sinnfreie Idee kommt, Solarmodule hinter Fenstern zu verstecken, erzielt nicht mal 10% der möglichen Leistung - wird leider regelmäßig versucht (unterstützt durch unseriöse Verkäufer).
Vorteil:
- eine teure Zwischen-Speicherung des Solarstromes ist nicht notwendig.
- bei manchen EVU`s muss kein Antrag gestellt werden und man benötigt auch keine Zählerumrüstung.
- auch kleinste Flächen, z.B. am Balkon oder Wohnungs-Fassaden (aber nicht hinter Fensterscheiben), können genutzt werden.
- der Einstieg ist schon ab ca. 400,00 Euro möglich - die Stromrechnung fällt günstiger aus.
- wer diese Variante inoffiziell realisiert, zahlt auch zukünftig keine "Sonnen-Steuer" - falls die jemals erhoben wird (eine Meldung an die Bundesnetzagentur ist aber eigentlich auch Pflicht)...
- man kann mehrere Anlagen dieser Art aufbauen
- ab 2023 bezahlt man auf den Kaufpreis keine Mehrwertsteuer
- seit Sommer 2023 fallen die Preise überproportional, weil viele neue Anbieter die Lager voll China-Ware haben und diese loswerden wollen.
- die Grünen planen große Erleichterung bei Anmeldung und Anschluss (kein Zählertausch mehr nötig)
- wird ein rückwärts laufender Zähler nicht ausgetauscht, nutzt man jede erzeugte kWh und erzielt viel schneller einen Gewinn!
Nachteil:
- fällt im Netz der Strom aus, hat man von den Solarmodulen auch Keinen...
- liegt die Stromlast im Haus unter der momentan erzeugten Leistung, am Solar-Generator, bleibt dieser Strom im Haus zählertechnisch ungenutzt (fließt zu den Nachbarn).
- die kWh Solarstrom ist teurer als bei einer "richtigen" Netz-Anlage.
- je größer die Anlage ausfällt, umso teurer wird meistens der Strom (da häufiger ungenutzt).
- aktuell offiziell nur bis 600 VA Wechselrichterleistung erlaubt. Zukünftig 800 VA.
- auch wenn manchmal einfacher dargestellt wird, man benötigt man (NOCH) in Deutschland eine Meldung an das EVU und die Bundesnetzagentur.
- manche Netzbetreiber machen noch große Probleme und bauen Hürden auf
- viele Anbieter sind neu und nur bedingt Solarerfahren.
- Preise explodierten hier 2022 besonders, seit Putins Krieg - auch wegen der neuen Verkäufer am Markt, die containerweise Komponenten kauften.
- Der Markt ist seit 2022 extrem unübersichtlich : neben hochwertigen, langlebigen, wirtschaftlichen Produkten von namhaften, erfahrenen Solar-Anbietern, gibt es viel billigen, aber dennoch überteuerten, unzulässigen Schrott von Quer-Einsteigern und inkomptenten Alles-Verkäufern
Infos zu Mikro-Netzanlagen
Fragebogen zur Anlagen-Zusammenstellung
Dank der stark gefallenen Preise für Solarmodule lohnen sich kleine Systeme im Direktbetrieb immer mehr.
Vorteil:
- man spart die aufwendige, manchmal auch gefährliche, Verlegung von Kabeln.
- Geräte laufen passend zum Tagesverlauf und schalten sich selbsttätig an und aus.
- DC-Verbraucher laufen auch dort, wo es eigentlich keinen Strom gibt.
- die Anschaffungskosten sind sehr gering (Dank eingesparter Regler, Akkus, Wechselrichter)
Nachteil:
- dies funktioniert nur mit passenden DC-Gleichstrom-Verbrauchern (meist 12 oder 24 V).
- die Anwendungsbereiche sind gering (Pumpen, Lüftung, Kühlung, Heizung). Beleuchtung wäre eine recht sinnlose Anwendung...
- ist es plötzlich dunkler, schalten sich die Geräte evtl. unerwünscht ab.
Eine Notstromanlage hat grundsätzlich erst einmal nichts mit Solarstrom zu tun!
Vorteil:
- genauso wie bei einer Inselanlage muss nichts beantragt werden.
- man kann sie schon sehr klein aufbauen.
- Selbstmontage ist meistens sehr einfach möglich.
- im Notfall hat man Strom für die wichtigen Dinge (Pumpe, Licht, Internet, Regelungen, Kühlung, lebenswichtige Geräte,...)
- ab1.1.2023 0% MWSt.
Nachteil:
- da häufig lange ungenutzt, ist die Anschaffung "unwirtschaftlich" und der Strom daraus sehr teuer.
- es muss sehr genau überlegt und geplant werden, damit auch wirklich die, für sich wichtigen, Verbraucher zuverlässig laufen können.
- soll das ganze Haus automatisch und vollständig versorgt werden, ist das elektrisch sehr aufwendig (Umschalteinrichtung) und muss auch beim EVU angemeldet werden.
- Batterien halten (je nach Art und Investition) nicht lange (2 - 20 Jahre).
- viele Anbieter von Notstrom-Anlagen haben nur das Ziel "zu verkaufen" und verstehen überhaupt nichts davon.
Bis 2015 war PV-Thermie weitgehend unbekannt, bzw. auch völlig unsinnig.
Doch zwischenzeitlich waren die Preise für Solarmodule um bis zu 90% gesunken und somit kann es in bestimmten, kleineren Fällen durchaus Sinn machen, anstelle wasserdurchströmter Solarkollektoren, Strom erzeugende Solarmodule einzusetzen.
Man setzt hierfür einen kleinen Solargenerator ein, der inselähnlich einen speziellen Solarspeicher mit Heizstab betreibt oder einen DC-fähigen E-Heizstab in normalen Wasserspeichern ansteuert. Somit können ca. 50 - 70% des jährlichen Warmwasser-Bedarfs mit kostengünstigem Solarstrom (ca. 10 Cents/kWh) abgedeckt werden.
Alternativ kann man auch einen normalen Heizstab nehmen, der seinen Strom tagsüber aus dem teilweise solarstrom-versorgten Haus-Netz bezieht.
Der Einstieg beginnt bei ca. 500 Euro.
Vorteil:
- einfache, kostengünstige (Selbst-)Montage, weil keine dicht anzuschließenden Leitungen für den Solarkreis verlegt werden müssen, sondern nur Kabel, die berührungssicher gesteckt werden können und Solarmodule leichter sind, als Solarkollektoren.
- Keine Problematik mit sommerlicher Überhitzung oder winterlicher Frostgefahr, weil draußen nur Strom fließt und der Speicher im Haus steht.
- keine Anmeldungen, u.s.w.
- ab 1.1.2023 0% MWSt für die Solar-Komponenten - nicht die Heizstäbe, o.ä.!
Nachteil:
- sommerliche Überschüsse werden überhaupt nicht genutzt.
- der Platzbedarf auf dem Dach ist größer, da die Wirkungsgrade erheblich niedriger liegen.
- für größere Anwendungen weniger gut geeignet.
- keine BAFA-Förderung (wie bei Solarwärme)
Tja - und dann träumen noch Viele von einer "speziellen" Variante, weil sie gelegentlich im Internet als so toll angepriesen wird:
die Eigenstrom-Variante - ganz ohne EEG, Finanzamt und EVU!
Klingt erst mal klasse, obwohl alle Drei gar nicht wirklich ein Problem sind...
Das Prinzip ist eigentlich das Gleiche, wie bei unseren normalen Inselanlagen, die mittels besserem Inselwechselrichter-Kombigerät, auch durch den normalen Strom vom EVU, jederzeit die Batterien nachladen können.
Unterschied:
anstelle eines neuen einfachen, zweiten Insel-Stromkreis, hinter dem Wechselrichter, will man direkt in den vorhandenen, gesamten Stromkreis des Hauses "einspeisen", aber gleichzeitig keinen Strom an das EVU liefern. Das Ganze realisiert man eher mit typischen, günstigen "Netz-Komponenten" und verzichtet einfach auf die Einspeisung. So die Theorie.
Damit aber kein Strom zum Netzbetreiber fließt und deshalb nicht vergütet und u.U. steuerrechtlich erfasst und abgerechnet werden muss, wird ein aufwendiger Umschalter benötigt, der einen Stromfluss in diese Richtung 100% ausschließt. Dies muss der Elektriker vornehmen und auch vorher mit dem EVU absprechen. Am besten soll das Ganze auch noch 100% unbemerkt stattfinden.
Die Solarmodule versorgen dann tagsüber, über den Wechselrichter, alle Verbraucher im Haus und laden den Überschuss in die Batteriebank, die ihn zu dunklen Zeiten, auch wieder über einen geeigneten Kombi-Wechselrichter, an das Haus abgibt. Haben die Akkus einen niedrigen Stand und die Sonne scheint nicht genug, wird der Strom vom Netz bezogen, lädt die Akkus nach und versorgt alle Verbraucher.
Übersehen wird dabei:
dass es bei den Umschaltungen zu Störungen kommen kann. Ist der Schalter manuell zu bedienen, wird das u.U. eine fleißige Tätigkeit. Schaltet er automatisch, wird´s teuer, zumal natürlich auch ein Elektriker benötigt wird.
Um alle Verbraucher im Haus versorgen zu können, muss der Wechselrichter ausreichend groß und u.U. auch noch dreiphasig aufgebaut werden. Meist schwärmt man dann auch noch von einer teuren Hochspannungs-Lithium-Batterie...
Möchte man wirklich eine ECHTE Autarkie, also auch zu Schlechtwetter- oder winterlichen Zeiten ausreichend, eigenen Solarstrom nutzen, muss das Ganze SEHR groß und damit extrem TEUER aufgebaut werden. Wenn dann aber 14 Tage Dunkel, kommt es dennoch zur Nullnummer. Da nutzt auch die allergrößte Anlage NICHTS mehr. Kapieren wollen das nur Wenige.
Zu Schönwetter-Zeiten, die wir mittlerweile im Sommer immer öfters und länger haben, bleiben die extremen Überschüsse ungenutzt und das Laden, Lagern und Entladen der großen Batterien verursacht hohe Verluste = extrem schlechter Wirkungsgrad.
Auch wenn der Strom in einem solchen System dann nicht versteuert werden muss, ist seine Erzeugung viel teurer, als in jedem anderen System, wegen der aufwendigen Technik, den großen Batterien und den ungenutzten Strom-Überschüssen und der ineffizienten Nachladung.
Damit es dann aber doch nicht zu teuer wird, kaufen Manche man dann gerne die Billig-Geräte aus China, die nur 1/3 kosten und das Dreifache leisten wollen. Dass sie sehr anfällig sind und einen extremen Eigenverbrauch haben, merkt man erst später. Und wenn schon nach 2 - 10 Jahren neue Batterien fällig werden, folgt der nächste Schock!
Auch sind die Foren voll von enttäuschten Betreibern, die gelegentlich feststellen, dass die Batterien manchmal durch das Netz nachgeladen werden, obwohl noch Energie in den Batterien war oder Verbraucher nicht mehr versorgt wurden (fehlende Feinabstimmung), und, und, und...
Ein ganz normales Netz-System wäre dabei viel einfacher, günstiger und oft auch ökologischer!
Wir liefern dennoch gerne, bei Bedarf dazu Solarmodule, Gestelle, Wechselrichter und Batterien - nach genauer Vorgabe/Anfrage. Eine Planung oder gar Montage dieser Systeme lehnen wir hier jedoch ab, um unsere Kapazitäten für die sinnvolleren Vorhaben nutzen zu können.
Ganz besondere Freaks bauen das grundsätzlich Gleiche mit billigsten Insel-Komponenten. Ganz Abgebrühte schaffen es aber dann dennoch damit ins normale Hausnetz einzuspeisen (ohne Umschaltung - bis mal das Gerät oder eine Person abraucht!) Dafür muss dann gerne ein Hybridwechselrichter mit einer Bezeichnung ähnlich 5000 48 herhalten. Dieses Import-Gerät gibt es in einem Dutzend unterschiedlicher OEM-Varianten, die teilweise auch kleine technische Unterschiede haben, zu einem Preis der 70% unter unseren Produkten liegt. Den immensen Eigenverbrauch haben sie aber alle.
Doch den Anlagen-Betreibern ist das egal. Das Ziel (Ökologie oder Ökonomie) haben sie sowieso schon lange aus den Augen verloren. Da unser Name aber für unsere vernünftige Überzeugung steht, stehen wir für diese Variante beratend/planerisch auch nicht zur Verfügung.
Wir erwarten dafür heutzutage kein Verständnis mehr. Reagieren aber auch nicht auf Anfragen.