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Lohnt sich ein Windrad? ©

(erstmals eingestellt 1999 - laufend aktualisiert, zuletzt Juni 2022)
 

Ob sich etwas lohnt, rentiert oder "Sinn macht", hängt immer von der Betrachtungsweise ab und daher muss das jede(r) für sich selbst entscheiden. Es kommt aber auch drauf an, was man vor hat, bzw, erwartet.

Wer gewinnbringend Wind-Strom ins Netz des Energieversorgers einspeisen möchte, sollte nicht mehr weiter lesen.
Wer dagegen ein gut gelegenes, autarkes Grundstück, gemeinsam mit einer Solarstromanlage, ganzjährig versorgen will, kommt (fast) nicht daran vorbei. Und auch ein bisschen Grundlast-Abdecken eines normalen Hauses (ähnlich einer Balkonanlage) kann u.U. funktionieren. Rechnen tut sich das aber nicht! 

Der Wert des eigenen Stromverbrauches, der durch das Windrad ersetzt wird, liegt (je nach Tarif) bei ca. 30 Cents/kWh. Speist man den Wind-Strom dagegen in das öffentliche Netz ein, gibt es aktuell nur um 9 Cents/kWh - ähnlich Solarstrom. Da mittlerweile die PV-Preise viele Jahre lang extrem stark gesunken sind, während Windgeneratoren-Preise immer weiter stiegen (Neodym), liegen die Anlagenpreise für eine 1 kWp-Anlage bei Photovoltaik meist sehr weit unter einem Klein-Windrad mit nur 400 W. Gleichzeitig sind die Strom-Erträge, trotz aller regionalen, solaren Strahlungsunterschiede im Jahr, sehr viel besser und zuverlässiger, als bei einem Windrad (optimalste Küstenregionen ausgenommen). Corona und Putins Krieg haben nun zwar auch Solarmodul-Preise um bis zu 30% ansteigen lassen, aber das Kosten/Ertrags-Verhältnis hat sich leider kein bisschen verbessert!
 
Mit Durchschnitts-Werten rechnen wir eigentlich nicht so gerne - bringt dem Einzelnen nämlich gar nichts. 
Dennoch, um es besser darzustellen, ein aktuelles Rechenbeispiel:
für eine Investition von 2.000 Euro kann man heute eine hochwertige PV-Anlage mit ca. 2.000 Wp realisieren und damit auch oftmals um 2.000 kWh lautlosen, sauberen Strom im Jahr erzeugen. Nach weniger als 10 Jahren hat sie sich meist schon amortisiert, hält aber 3 - 4 mal so lange.
Von China-Importschrott abgesehen, bekommt man für das gleiche Geld nur ein Mini-Windrad, unter 1 kW Leistung und erzeugt aber eher nur 200 kWh/p.a. Das benötigt dann über 30 Jahre, um sich zu rechnen. Solange wird es aber kaum halten, weil ständig unter mechanischer Beanspruchung...
 
Anders herum gerechnet:
die Kilowattstunde Egal-Strom kostet beim EVU heute ca. 30 Cents.
Nimmt man einen egoistischen Atomstrom-Tarif liegt man etwas drunter, bei echtem Öko-Strom etwas drüber.
Eigenen Solarstrom kann man heute zwischen 2 und 12 Cents/kWh erzeugen. Wird dieser in Akkus geladen und später verbraucht (Insel-System), kann sich dieser Preis um 10 - 30 Cents verteuern. Macht man das mit einem Windrad, liegt man eher bei 60 Cents und mehr...
 
Geht es aber um eine netzferne, autarke Versorgung, ist ein schnell laufendes Klein-Windrad immer eine tolle, sinnvolle und meist preisgünstige Ergänzung für ein Hybrid-Insel-System.
Daher bieten wir diese seit über 20 Jahren an, um unsere autarken Solarstrom-Inselanlagen zuverlässiger zu machen!
 
Wer in die Netz-Einspeisung "einsteigen" wollte, konnte früher den kleinsten unserer SMA-Wechselrichter (Windy Boy) nehmen und dazu ein passendes Windrad wählen. Die "kleinen" Modul-Wechselrichter aus dem Solarbereich locken zwar heute mit niedrigen Preisen (ab 200 Euro), kommen aber mit der Technik nicht so gut klar, bzw. passen auch von den Daten (20 - 90 V, max. 600 W) oftmals nicht. Während sie bei der Sonne den optimalen Arbeitspunkt innerhalb von wenigen Sekunden finden, schaffen sie es bei der Windkraft eigentlich nie, denn innerhalb von Millisekunden ändern sich die Leistungsdaten extrem. Aktuell sind sie aber die einzig lieferbare Variante, denn SMA & Co. haben Wind-Wechselrichter schon lange wieder aufgegeben. Wenn also die Daten von Windrad und Wechselrichter zusammen passen, kann man es "versuchen". Neben den aber sowieso geringen Winderträgen darf man die Einspeiseleistung nicht überschätzen. Nur wenn der Wind beständig und nicht in Böen bläst, könnte das mit einem akzeptablen Wirkungsgrad erfolgen. 
 
Auch wenn wir nun theoretisch wieder Netz-Anwendungen unterstützen, so bleiben wir bei unseren kleinen Modellen.
Denn mehrere Klein-Windräder sind leichter aufzubauen und günstiger, als ein Großes - alleine schon wegen der vermiedenen Kosten bei Mast, Montage und evtl. Baugenehmigung.
 
Da jetzt "Eigenstrom" mit Backup durch Batteriebank im Trend liegt, ist es dann auch wieder passender unsere Gleichstrom-Modell zu nehmen und wie im autarken Inselsystem eine Solarbatterie (mit 48 V) zu laden.